Das Federkielsticken - ein altes Handwerk mit einer wechselvollen Geschichte

11.02.2011

Das Sticken von Ledergurten - auch Fatschen und Riemen genannt - und Schildranzen, darunter versteht man einen Lederschlauch mit einem Schild, war im 19. Jhd. ein typisches Bauernhandwerk, es gab sogar Gürtel- und Riemenmacher, die spezialisiert auf die Fertigung dieses bäuerlichen Schmuckes waren.

Im 18.Jhd. wurden noch überwiegend Zinn- und Brozennagelranzen angefertigt, diese womöglich aus südosteuropäischen Raum stammende Tradition ist aber bis auf wenige Ausnahmen in Vergessenheit geraten. So findet man ab dem 19 Jhdt. vorwiegend bei der bäuerlichen Tracht den mit Federkiel bestickten Schildranzen und den Gurt.
Es wurden auch Handtaschen und Schuhe aus Leder mit Federkiel bestickt, verschiedene Materialien wurden ebenfalls eingearbeitet, wie z.B. Samt und Seide. Die Federkiele wurden auch gefärbt und somit gab es eine Vielzahl an Mustern und Ornamenten, sowie eine große Farbenvielfalt. Hauptsächlich ging es um den Kontrast von Schwarz und Weiß.
War und ist der Fedekielranzen bzw. Gurt ein maßgeblicher Aufputz der Tracht, den sich auch früher nicht jeder leisten konnte, so hatte er anfänglich die Funkton, dass man darin sein Geld aufbewahrt hat.
Vor gut 150 Jahen war das Federkielsticken ein blühendes Handwerk, heute sind aber Ferderkielsticker, die noch selbst die Kiele aus Pfauenfedern schneiden können, also keinen Plastikkiel verwenden, rar.

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